Moabi und verwandte schwere Hölzer
Mukulungu - Bitis - Massaranduba
Moabi: Baillonelle toxisperma (= Mimusops djave); Westafrika, von Nigeria bis Cabinda/Zaire.
Mukulungu: Autranella congolensis (= Mimusops congolensis); Westafrika, von Kamerun bis Zaire.
Bitis: Madhuca utilis, Palaquium ridleyi und P. stellatum; Malaysia.
Massaranduba: Manilkara hüben und M. bidentata; nördliches Südamerika. - Familie der Sapotaceen.
Adjap, Njabi, Orere; für Mukulungu: Autracon, Elanzok, Kolo, Mukungolo; für Bi tis: Belian*), Nyatoh batu; für Massaranduba: Balata rouge, Beef wood, Bullet wood, Pferdefleisch-Holz, Macaranduba
*)siehe „ Anmerkungen".
für Moabi: MOA;
für Mukulungu: MUK;
für Massaranduba: MSA.
Splint
blaß gelblich bis rosagrau und meist um 3 bis 6 cm breit, bei jüngeren Bäumen auch breiter.
Kernholz
hellrot bis violett braun und überwiegend rotbraun nachdunkelnd; farblich dem Makore und Douka oder auch dem Azobe/Bongossi ähnlich.
Poren
mittelgroß und überwiegend in zerstreuten, radialen Gruppen geordnet und besonders auf glatten, radialen Flächen als Porenrillen noch gut erkennbar; im Kernholz immer mit Thyllen verstopft
Holzstrahlen
fein und das Holzbild nicht beeinflussend.
Speicherzellen
auf Querschnitten als schmale, tangentiale Bänder sich besonders im Kernholz abzeichnend;tangential nur teilweise als feine Fladerung noch erkennbar.
Zuwachszonen
durch etwas dunkleres Spätholz unterschiedlich deutlich und oft eine leichte Hell/Dunkel-Fladerung hervorrufend.
Faserverlauf
bei Moabi fast geradfaserig, bei den anderen Arten mit unterschiedlich starkem Wechseldrehwuchs und entsprechend deutlichen Glanzstreifen.
Insgesamt auch strukturell dem Makore und Douka ähnlich.
Rundholz: Durchmesser ab 0,7 m und Längen ab 5 m aufwärts; Furniere: Gemessert oder geschält, ab 0,6 mm Stärke. Schnittholz: Dimensionen nach Bestellung;
Platten: Industrie- u. Bootsbausperrholz, auch beschichtet.
Moabi
- ungetrocknet: 1100 kg/m³
- darrtrocken: 0,83 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken): 72 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken): 156 N/mm²
Mukulungu
- ungetrocknet: 1200 kg/m³
- darrtrocken: 0,91 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken): 83 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken): 150 N/mm²
Massaranduba
- ungetrocknet: 1300 kg/m³
- darrtrocken: 1,1 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken): 98 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken): 190 N/mm²
(Die Werte für das aus mehreren botan. Arten bestehende Bitis schwanken stärker und ähneln den von Mukulungu)
Sehr schwere und harte Hölzer, die in den technischen Werten alle einheimischen Hölzer weit übertreffen. Ihre Bearbeitung ist auch schon ungetrocknet durch die hohe Dichte erschwert und erfordert lufttrocken, bedingt durch feine Kiesel-Einlagerungen, neben einem erhöhten Kraft aufwand, ausschließlich Spezialstähle. Gehobelte Flächen sind von einem oft ansprechenden matten Glanz; für Nägel, Schrauben und konstruktive Verbindungen sind genaue Bohrungen oder Passungen erforderlich. Bei der Bearbeitung entsteht ein die Schleimhäute reizender Staub, der gute Absauganlagen und ständige Sauberkeit am Arbeitsplatz erfordert. - Die Trocknung ist nach jeder Methode vorsichtig zu führen und entspricht bei Moabi weitgehend der von Makore und Douka, bei den noch härteren Arten besteht die Gefahr der Rißbildung. Das Stehvermögen des Moabi ist befriedigend bis gut und allgemein besser als bei den anderen Arten dieser Gruppe. Für Verleimungen ist besonders auf gute Passungen und eine gleichmäßige Trocknung zu achten; bei den schweren Arten der Gruppe sind Probeleimungen zu empfehlen oder mechanische Verbindungen anzuwenden; bei alkalischen Leimen besteht die Gefahr des Verfärbens. Die Kernhölzer zeichnen sich alle durch eine besonders langzeitige Widerstandsfähigkeit gegen den Befall durch Pilze sowie Insekten aus und sind darin, ohne chemischen Schutz, den einheimischen Hölzern überlegen. Außerdem besteht eine teilweise Resistenz gegen den Befall durch Termiten und Bohrmuscheln. - Feuchte Hölzer verfärben sich grau bis graubraun bei Kontakt mit Eisen-Metallen, frischem Mörtel und alkalischen Leimen.
Nach den bisherigen Erfahrungen ist Moabi wie Makore und Douka behandelbar wobei im Außenbau stets Lasuren vorzuziehen sind. Die Erfahrungen bei den schweren Arten der Gruppe sind in gleicher Weise noch nicht vorhanden, und es sind Probeanstriche zu empfehlen. -
Unbehandelte Hölzer verfärben sich bei Bewitterung hell bräunlich bis grau.
Vollholz: Aufgrund der außergewöhnlich guten technischen, wie auch biologischen Festigkeitseigenschaften sind diese Arten besonders als stark beanspruchbare Bauhölzer im Außenbereich einsetzbar, für schwer belastbare Bettungen, Rampen, Schwellen, Waggon- und Schwerlastböden sowie im Hafenbau und für Teile von Bohrinseln; Moabi auch für Treppen, Tür- und Fensterrahmen sowie Parkett; Massaranduba auch für Klanghölzer der Xylophone, Trommelstöcke und Bögen von Streichinstrumenten.
Furniere: Moabi und teils auch Mukulungu sind nach einer gründlichen Dämpfung messer- oder auch schä lbar, schlichte Qualitäten für Industriesperrholz und Bootsbau platten, deutlich strukturierte Hölzer für Möbelfurniere und Vertäfelungen.
Moabi teilweise für Af zelia, Angelique, Iroko, Keruing, Makore/ Douka, Niangon, Red Balau, Rotbuche (ehem. behandelt), Sipo; die schwereren Arten teilweise für Azobe (Bongossi), Tali und Yellow Balau.
Eine nur als „ Nyatoh" bezeichnete Gruppe aus Malaysia besteht aus leichteren und oft auch helleren Hölzern gleicher Familie und kann dem Makore sowie dem Aningre ähneln. -
In Mittelamerika entspricht das schon in frühgeschichtlicher Zeit genutzte Sapodilla von Achras zapota dem nahe verwandten Massaranduba weitgehend.
Anonymus: Moabi, in Rev. Bois et Forets des Tropiques 169, CTFT Nogent-sur- Marne/F, 1976.
Anonymus: Mukulungu, in Rev.Bois et Forets des Tropiques 36, CTFT Nogent-sur-Marne/F, 1954.
Dahms, K.-G.Afrikanische Exporthölzer. - DRW-Verlag Stuttgart, 1978.
Gottwald, H.: Handelshölzer. - Holzmann-Verlag Hamburg, 1958.
Sallenave, P.: Proprietes physiques et mecaniques des bois tropicaux: - CTFT, 8, 23, 33; Nogent-sur-Marne/F, 1955-1971.