Rote Meranti, Rotes Seraya, Rotes Lauan, Rotes Baulau
Diese in Artengruppen beziehungsweise in Handelsgruppen zusammengefaßten hell-bis dunkelroten Hölzer enthalten den weitaus überwiegenden Teil der so zahlreichen asiatischen Shorea-Arten. Sie bilden schon seit Jahren mengen- und wertmäßig den größten Importanteil aller geschnittenen tropischen Laubhölzer in Europa. Aufgrund der Zusammenfassung von oft mehr als 10 botanischen Arten in einer nach möglichst gleicher Rotfärbung gebildeten Handelsgruppe oder Handelsholz-„Art", wie zum Beispiel im malaysischen Dark Red Meranti, können sich immer noch deutliche Unterschiede in den technischen Eigenschaften ergeben. Ein Maß für diese möglichen Differenzen kann, außer in den farblichen Abweichungen, in der für jede Gruppe ermittelten Gewichtsspanne gesehen werden, die einen wesentlichen Hinweis für die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten darstellt. So reicht nach den für die malaysischen Hölzer zuständigen Richtlinien (Malaysian Grading Rules/1984) die Gewichtsspanne bei der Gruppe des Dark Red Meranti von 560 kg/m1 bis 867 kg/m3 Lufttrockengewicht. Obwohl die extremen Werte nicht häufig vorkommen, ist doch eine größere Gewichtsspanne und dadurch auch eine große Spanne in den technischen Eigenschaften, ähnlich wie zwischen einheimischer Kiefer und Eiche möglich. - Zu dieser sich daraus ergebenden technischen „Breite" kommt hinzu, daß deutliche Überschneidungen mit den anderen rotfarbigen Gruppen der Gattung Shorea bestehen, wie zum Beispiel mit Light Red Meranti, das nach den Malaysian Grading Rules einen Gewichtsbereich von 390 kg/m3 bis 760 kg/m3 besitzt und sich dadurch erheblich mit den Hölzern des Dark Red Meranti überschneiden kann (Tabelle). Das bedeutet für einen Teil der korrekt als Dark Red Meranti bezeichneten Hölzer, daß diese gewichtsmäßig ebenso als Light Red Meranti eingeordnet werden können.
Da außerdem in den verschiedenen Erzeugergebieten für rote Sftorea-Hölzer eigene Gruppenzusammenstellungen mit Regionalnamen üblich sind, wie das Red Lauan der Philippinen oder das Red Seraya von Sabah, besteht eine nur angenäherte Vergleichbarkeit untereinander und mit den Gruppen Light Red Meranti oder Dark Red Meranti aus Malaysia.
Für alle roten Sftorea-Hölzer ist außerdem zu beachten, daß die bei anderen Hölzern aus der Feinstruktur häufig zu ermittelnde botanische Art, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wegen der feinstrukturellen Überschneidungen nicht erkennbar ist.
Rindenbild und Axtanhieb ermöglichen häufig eine Sortierung nach Artengruppen, selten auch nach einzelnen botanischen Arten.
Splint hellgrau bis blaß rosa, meist um 4 cm bis 8 cm breit. Kernholz nach dem Übertrocknen blaß rosa bis dunkel rotbraun und teils mit leicht violetter Tönung. Allgemein nimmt bei gleichem Trocknungsgrad, gleicher Belichtung und Oberflächenrauhigkeit mit zunehmender Farbtiefe auch das Gewicht zu; sind die Feuchtewerte der zu vergleichenden Hölzer nicht gleich, kann es zu Fehlbeurteilungen hinsichtlich der Färb-, beziehungsweise der Handelsgruppe kommen. Poren zerstreut, mittelgroß bis groß, oft mit feinhäutigen Thyllen angefüllt und als Rillen auf den Längsschnitten gut erkennbar; bei den hellen oder leichten Hölzern überwiegend mit geradem Verlauf und bei den dunklen oder schweren oft deutlich gedreht. - Holzstrahlen als Spiegel nur schwach hervortretend, allgemein ohne wesentlichen Einfluß auf das Holzbild. -Speicherzellen auf Querschnitten nur vereinzelt als helle Felder die Poren oder die Zuwachszonen leicht betonend. - Harzkanäle, parallel zu den Fasern, in allen Arten vorhanden, auf dem Querschnitt meist in ringförmiger Anordnung, teils auch nur in kurzen und wenig deutlichen tangen-tialen Bändern. Durchmesser der Kanäle und Häufigkeit der aus diesen gebildeten Bänder oder Ringe schwanken stark von Art zu Art, oft auch im gleichen Stamm. Die Kanäle können besonders bei dunklen Hölzern durch weiße, „trockene" Harzausfüllungen sehr auffällige „kreidige", oft als Kalk mißdeutete Fladern oder Streifen bilden und so das Holzbild wesentlich beeinflussen. Bei wenigen Arten können auch dunkle, längere Zeit zum Verschmieren neigende Harzinhalte oder auch in den Holzstrahlen liegende Harzkanäle vorkommen. - Zuwachszonen nur schwach angedeutet; Wechseldrehwuchs bei den dunklen oder schweren Hölzern oft ausgeprägt und Glanzstreifen verursachend.
Nach entsprechender Trocknung durch verschiedene Methoden und mit den üblichen Mitteln gut durchführbar; Schwierigkeiten durch „dunklen Harzaustritt" sind selten.