Buche
Europa: von Südschweden über West- und Mittel- bis nach Südeuropa; östlich bis Mittelrussland und Kaukasus.
Weitere, in Ihrem jeweiligen Verbreitungsgebiet holzwirtschaftlich wichtige Buchenarten wachsen im südlichen Osteuropa (F. orientalis), in Nordostasien (F. crenata, F. sieboldii) und in Nordamerika (F. grandifolia).
von gleichmäßig blaß-gelblicher bis rosa-brauner Farbe, unter Lichteinfluss nur wenig nachdunkelnd; Splint und kern im trockenen Zustand farblich nicht unterschieden (Reifholzbaum); bei älteren Bäumen oft mit fakultativer Kernbildung von rot- bis dunkelbrauner Färbung und unregelmäßiger Form ("Rotkern")
Gefäße klein und in großer Anzahl annähern gleichmässig über den Querschnitt verteilt, nur im dunkleren Spätholz kleiner und weniger häufig. Holzstrahlen bis 1 mm breit, das Holzbild deutlich beeinflussend durch mehrere mm hohe, rötliche Spindeln auf tangentialen sowie dunkle Spiegel auf radialen flächen. Zuwachszonengrenzen deutlich markiert durch ein schmales und dunkleres Spätholz, das auf tangentialen Flächen eine optische Belebung (Fladerung) der Oberflächen bewirkt. Holz im trockenen Zustand ohne charakterischen Geruch.
0,53 - 0,71 - 0,90 g/cm3
Nicht verkerntes Buchenholz eignet sich sehr gut für die Trocknung unter Druck und hohen Temperaturen (press drying). Nach entsprechender Vorbehandlung durch Dämpfen ist das Holz sehr gut messer- und schälbar. Dämpfen bewirkt bei Buchenholz eine Intensivierung der rötlichen Farbe und mindert durch Abbau von Spannungen im Holz die Neigung zu Rißbildung und Verwerfungen. Darüber hin aus läßt sich gedämpftes und/oder in Längsrichtung gestauchtes Buchenholz hervorragend biegen. Ungeschütztes Holz ist gegen holzverfärbende und holzzerstörende Pilze sowie Insekten nicht resistent (Dauerhaftigkeitsklasse 5 nach DIN 68364) und für eine Verwendung in Feuchträumen sowie im Außenbau nicht geeignet. Dagegen ist es, mit Ausnahme des Rotkerns, mit allen gängigen Mitteln gut imprägnierbar. Im Kontakt mit Eisen färbt sich das Holz nur geringfügig. Bei der Herstellung von mineralgebundenen Werkstoffen verursachen Inhaltsstoffe im Holz der Buche Störungen bei der Zementhärtung.
Das trockene Holz kann mit allen Präparaten nach jeder Methode behandelt werden, wenn die Mittel eine, die der gleichmäßig dichten Oberfläche angepaßt sind. Fließfähigkeit bzw. Konzentration aufweisen. Durch Beizen kann Buchenholz an nahezu jeden gewünschten Farbton angepaßt werden. Wo die natürliche oder durch Dämpfen intensivierte Farbe zum Ausdruck kommen soll, werden allgemein klare und matt glänzende Mittel für die Ober flächenbehandlung eingesetzt wie z.B. farblo se Lasuren,Mattierungen, Klarwachse, naturbelassene Ole (z.B. Leinöl) oder transparente Lacke.
stoffe wie Isolier Vollholz und Kunstharz Preßholz. Aus Messer und Schälfurnieren werden Sperr und Schichthölzer gefertigt. Von besonderer Bedeutung ist hier der konstruktive Einsatz in Form von Baufurniersperrholz für den Gehäuse und Fahrzeugbau, als Verbindungselemente (Knotenplatten, Laschen), als Verstärkungselemente bei Brettschichtholz und als Beplankung bzw. Ausstelfung. Weitere wichtige Einsatzgebiete sind die Paletten und Kistenfabrikation sowie die Herstellung von Aktivkohle für medizinische Zwecke. Etwa 40% des gesamten deutschen Buchenholzaufkommens findet als Rohstoff in derZellstoff und Spanplattenindustrie Verwendung.
Austauschhölzer
Farblich entsprechend angepaßt (Beizen) ist Buche in der Innenverwendung traditionell eine sehr vielseitige und preiswerte Alternative für häufig verwendete Ausstattungshölzer wie z.B. Nußbaum (Merkblatt 64) und viele andere strukturell und farblich homogene Hölzer. Neben den in Aussehen und technisch gleichwertigen Buchenarten (siehe oben) können in erster Linie die im südlichen Südamerika (Chile, Argentinien) heimischen Hölzer der verwandten Gattung Nothofagus wie z.B. Coigue (N. dombeyi), Lenga (N. pumilio, Merkblatt 56) und Rauli (N. procera) im Austausch für Buche eingesetzt werden.
Anmerkungen
Die Zunahme der Waldschäden bei Laubbäumen hat auch die Buche stark betroffen, für die bereits 1987 ein Schadanteil von 60% der Bestände verzeichnet wurde. Biologische wie auch technologische Untersuchungen an Buchenholz der verschiedenen Schadklassen haben gezeigt, daß zwischen Holz von immissionsgeschädigten und gesunden Bäumen keine signifikanten Qualitätsunterschiede bestehen.
Chemisch-technologisches Merkblatt, Folge 13. BM Bau- und Möbelschreiner Heft 10 (1972). Konradin-Verlag Stuttgart.
FRÜHWALD, A., H.-A. KRAUSE, H. MEHRINGER, Jl. REISSNER & E. SCHWAB: Die Qualität des Holzes von Buchen aus immissionsgeschädigten Beständen. Forschungsbericht, Centrale Marketinggesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft mbH, Bonn, 105 pp (1988).
GÖHRF, K. & H. GÖTZE: Untersuchungen über die Rohwichte des Rotbuchenholzes. Archiv für Forstwesen 5 (1956), p. 716 748.
GROSSER, D.: Buche.
Arbeitsgemeinschaft Holz e.V, Düsseldorf, und Centrale Marketinggesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA), Bonn, Merkblatt No. 4 (1984).
MEHRINGER, H., J. BAUCH & A. FRÜHWALD: Holzbiologische Untersuchungen an Buchen aus Waldschadensgebieten.
Holz als Roh- und Werkstoff 46 (1988), p. 447-455. SACHSSE, H.: Kerntypen der Buche. Forstarchiv 62 (1991), p. 238 242.
WINTER, H. & 1. DASKALOFF: Festigkeitseigenschaften und elastisches Verhalten von Buche.
Holz als Roh und Werkstoff 10 (1952), p. 6 12.