Redwood
Westküste der USA (südl. Oregon, nordwestl. Kalifornien)
Splint 2 bis 4 cm breit, weiß bis gelblich grau, Kernholz (trocken) zunächst rötlich mit leicht violetter Tönung, nach längerer Belichtung rötlich braun und matt glänzend, ähnlich Western Red Cedar, jedoch meist dunkler und von einheitlicherer Färbung. - Poren (Gefäße) nicht vorhanden. - Holzstrahlen sehr fein, nur auf radialen Flächen als kleine, unter 1 mm hohe Spiegel noch erkennbar. -Jahresringe durch ein schmales, aber scharf abgesetztes und dunkel rotbraunes Spätholz gut erkennbar, auf Längsschnitten als ausgeprägte Fladerung (tangential) bzw. als Streifung oder Linierung (radial) hervortretend (vgl. Eigenschaften).
Aufgrund des sehr hohen Baumalters kann die Breite der Jahresringe zum Stammrand kleiner als 1 mm sein, wodurch ein besonders feinjähriges Holz mit weniger deutlich hervortretender Struktur entsteht.
- Schnittholz (lufttrocken): ca. 450 kg/m³
- gedarrt: ca. 0,38 g/cm³
- Profilbretter, 12,5 mm (lufttrocken): ca. 4,8 Kg/m²
Druckfestigkeit (lufttrocken): ca. 37 N/mm2
Biegefestigkeit (lufttrocken): ca. 58 N/mm2
Besonders hervorzuheben sind neben dem geringen Gewicht und der leichten Bearbeitung ein gutes Stehvermögen, die hohe Widerstandsfähigkeit gegen Pilzbefall, die Harzfreiheit und eine gute Wärmeisolation des Holzes. Redwood ist nicht aromatisch.
Die technische Trockung ist u. a. wegen der besonders hohen Anfangsfeuchte vorsichtig zu steuern. Entsprechend dem Feuchtegehalt und der Holzstärke hatsich eine mehrmonatige Freilufttrokkung vor Beginn der künstlichen Trokkung als zweckmäßig erwiesen.
Außenverwendung: Pigmentierte Imprägnierlasuren sind nach dem derzeitigen Stand besonders wirtschaftlich, einfach in der Anwendung und haben sich als besonders dauerhaft bewährt.
Innenverwendung: Für diesen Verwendungsbereich werden farblose Lasuren und Mattierungen bevorzugt. Sofern ein besonderer Schutz der Oberfläche notwendig ist, sind auch transparente Lacke mit gutem Erfolg anwendbar. Für besondere Effekte bei der Innenausstattung können auch hochglanzpolierte Flächen erzielt werden. Bei beiden Verfahren darf die Holzfeuchte nicht über 12% liegen. Unbehandeltes und bewittertes Holz neigt anfangs zur Auslaugung, später setzt eine Vergrauung der Oberfläche ein; „Redwood" kann aber erfahrungsgemäß von den Nadelhölzern noch am besten unbehandelt verwendet werden.
Redwood wird vor allem in flächenbildender Form verwendet, wo es neben geringem Gewicht auf eine ansprechende Naturfärbung und Struktur ankommt. Hierbei kann es im Innenausbau für Akustik-, Wand- und Deckenbekleidungen, Raumteiler, Leisten und Rahmenwerk sowie wegen der guten Witterungsfestigkeit auch im Außenbau für Fassaden, Wand-, Balkon- und Garagentor-Verkleidungen, Windfedern, Dachunterschläge, Stirnbretter, Fensterläden, Pergolen und in Feuchträumen, wie in Schwimmhallen oder Badezimmern verwendet werden. Wegen der guten Standfähigkeit ist Redwood ebenfalls für leichte Rahmenkonstruktionen sowie für Stollen- und Einbaumöbel geeignet. Eine besondere Verwendung liegt in der Herstellung von Resonanzböden und Orgelpfeifen. - Aufgrund der geringen Druckfestigkeit des Redwood sind Verwendungen mit entsprechenden Beanspruchungen zu vermeiden.
Austauschhölzer
Ein Holz aus der gleichen Familie mit ähnlicher Färbung, Struktur und entsprechenden Eigenschaften ist die Southern Cypress (= Taxodium distichum) der USA. Ein ebenfalls farblich und strukturell ähnliches Holz mit entsprechenden Verwendungsmöglichkeiten ist das chilenische Nadelholz Alerce (= Filzroya cupressoides).
Anmerkungen
In England und teils auch im internationalen Holzhandel wird die Bezeichnung „Redwood" auch für europäische Kiefernhölzer, z. B. Baltic Redwood, verwendet.
Gottwald, H.: Handelshölzer. Ferdinand Holzmann-Verlag, Hamburg 1958.
US. Dep. Agr.: Redwood, Washington 1959.