Palisander (Jacarandá)
Splint 2 bis 5 cm breit, weiß bis gelblichgrau und scharf abgesetzt, Kernholz gelblichbraun bis rötlichviolett, oft innerhalb einer Art oder auch schon eines Stammes wechselnd. Alle Palisander/Jacarandä-HÖlzer sind in meist unregelmäßigen Abständen durch dunkelbraune oder purpurviolette, violette bis schwarze, oft wellig verlaufende Zonen gekennzeichnet. Sie ergeben auf den Längsschnitten auffällige Fladern und Streifen, fast regelmäßig bei Ostindisch P, teils mit Abweichungen, wie z. B. durch „Ohren" bei Rio P. und Santos R Bei verschiedenen Arten ist das durch starke Belichtung einsetzende Bleichen bzw. Verfärben nachteilig, so z. B. bei Sisso P. Die Poren sind überwiegend grob, zerstreut, mit dunklen Kernstoffen angefüllt und meist nicht häufig, wie z. B. bei Rio R; mittelgroße und zahlreiche Poren kennzeichnen u. a. den Santos P. Die Holzstrahlen aller Arten sind fein und nur auf glatten Tangentialflächen durch ihre stockwerkartige Anordnung erkennbar. Die Speicherzellen beeinflussen durch feine, helle Fladern nur schwach das Holzbild weniger Arten, wie z. B. bei Siam P.
Deckfurniere, gemessert (auch geviertelt)
Rohlinge (Halbfabrikate)
Rundholz (nur wenige Arten, da weitgehend Exportverbot)
- darrtrocken: ca. 0,8-1,0 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken): ca. 60-80 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken): ca. 110-150 kp/mm²
Die Palisander/Jacarandá-Hölzer sind schwer und besitzen Festigkeitseigenschaften, die anderen schweren Hölzern, wie z. B. Wenge, weitgehend entsprechen. Die Bearbeitung des frischen und auch des trockenen Holzes ist mit erhöhtem Kraftaufwand bei den weniger schweren Arten, wie dem Rio P., gut durchführbar; bei den härteren Arten, wie bei Amazonas P., kommt es häufig zum Ausreißen und zur Rißbildung. Die Trocknung ist vorsichtig zu steuern, wobei die Hirnflächen gegen Rißbildung zu schützen sind. Das Stehvermögen ist bei stärkeren Durchmessern aufgrund der meist niedrigen Schwindungswerte und einer sehr trägen Wasseraufnahme überwiegend gut. -Das Kernholz aller Palisander-Arten ist gegen Pilzbefall besonders widerstandsfähig (entspricht Resistenzklasse 1(-2) nach EN 350-2). Viele Palisander/Jacaran-dä Hölzer besitzen auch im trockenen Zustand einen deutlichen Geruch, der im englischen Sprachgebiet zu der Bezeichnung „Rosewood" führte; so riechen z. B. Rio P. mandelartig süßlich und der Ostindisch P. scharf aromatisch. - Aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe kann es, besonders bei schlechter Entstaubung, während der Verarbeitung, zu Allergien kommen.
Palisander/Jacarandá-Hölzer sind vor der Behandlung, um Verfärbungen und Trocknungsschwierigkeiten zu vermeiden, mit einem Isolier-Haftgrund vorzubereiten. Für die weitere Behandlung haben sich, nach entsprechendem Zwischenschliff, Nitro- und DD-Lacke bewährt. - Beim Einsatz neuerTechniken und bisher noch nicht verwendeter Materialien wird die Herstellung möglichst zahlreicher Probestücke und eine längere Beobachtung bei unterschiedlichen Belichtungen empfohlen.
Die Verwendung als Vollholz beschränkt sich auf Gegenstände geringer Abmessungen, wo Holzbild, Härte und Bearbeitbarkeit entscheidend sind: für Griffe, Drechslerwaren, Schnitzereien, Holzblasinstrumente und Bürstenrücken; die sehr harten Arten auch als Klangholz für Marimbas und Xylophone.
Ebenfalls von der Gattung Dalbergia stammende, aber nicht unter den Namen Palisander/Jacarandá gehandelte Hölzer sind das fast schwarze, nur selten farbstreifige Grenadill (D. melanoxylon) aus den Trockenzonen Zentral- und Ostafrikas, das hell/violett gestreifte Königsholz (D. cearensis) und das gelb/rot gestreifte Bahia Rosenholz (D. decipularis), beide aus Ostbrasilien, sowie das oft auffällig gelblichbraun bis violett gezeichnete Cocobolo (D. granadillo, D. lineata, D. retusá) aus Mittelamerika.
Gottwald, H.: Handelshölzer. Ferdinand Holzmann-Verlag, Hamburg, 1958.
Mello, Eduardo: Contribuição para o estudo de algunas espécies de Jacarandá.
Bras. Forestal, Nr.9,1972, Rio de Janeiro. Pearson, R. S.: Brown, H. P.: Commercial Timbers of India, Vol.1. Gov. India. Calcutta 1932.