Cedro

Cedro zählt zu den seit Beginn des Überseeholzimportes bekannten Arten; obwohl es anfangs viel verwendet wurde, verlor es u.a. durch die Einfuhr afrikanischer Hölzer an Bedeutung. Es kann aber durch die Förderung des Schnittholzimportes erneut Interesse erlangen. In Lateinamerika gehört dieses Handelsholz zu den Standardhölzern mit einer konstanten und weit gefächerten Verwendung. Cedro ist ein aromatisches Laubholz aus der Familie der Mahagonihölzer (Meliaceae); trotzdem wurde es aber mit einem von dem Nadelbaum Zeder (botanisch = Cedrus) abgeleiteten Namen bezeichnet. Durch diese früher übliche Methode, Hölzer ohne Rücksicht auf ihre botanische Zugehörigkeit zu benennen, entstanden vielerlei Verwechslungen zwischen Nadel- und Laubhölzern.

Natürliche Verbreitung und botanische Bezeichnungen

Alle Länder Lateinamerikas, außer Chile.

Cedrela odorata (= C. mexicana), Cedrela angustifolia, Cedrela fissilis, Familie der Meliaceen.

Weitere Handelsnamen

Cedar, Red C, Cedre rouge, Cedrela, Cedro colorado, C. real, C. salteho, Honduras Zeder, Nicaragua Z., Peru Z., Tabas-co Z., Zigarrenkisten Z.

Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1

CED

Beschreibung
Stammform
Überwiegend zylindrisch und geradschäftig, bis 18 m astfrei und mit Durchmessern bis 1 m, vereinzelt auch darüber; aufgrund der oft hoch reichenden Brettwurzeln teils mit spannrückigem Stammende.
Farbe und Struktur des Holzes

Splint hellgrau oder rötlich grau und 3 bis 5 cm breit. Kernholz blaß gelblich braun bis rotbraun, am Licht nachdunkelnd; das langsam gewachsene, aus höheren Lagen oder aus Gebieten südlich des Äquators stammende Holz liefert meist die dunkleren Qualitäten. - Poren zerstreut, überwiegend grob und oft mit dunklen Kernstoffpartikeln das Holzbild wesentlich beeinflussend; teils auch mit einem klimabedingten Wechsel von Zonen mit Poren unterschiedlicher Größe und Häufigkeit, die zu einer Fladerstruktur führen (halbringporig). Speicherzellen als schmales, helles Band die Zuwachszonen begrenzend und die oben erwähnte Fladerung verstärkend. Holzstrahlen fein, das Holzbild nicht beeinflussend. Faserverlauf überwiegend gerade, nur vereinzelt mit leichtem Wechseldrehwuchs. - Frisches Holz stark aromatisch, später langsam nachlassend. Vereinzelt mit punktförmigen bis flächigen, harzartigen Ausscheidungen, die vor allem bei der Trocknung oder kurz danach entstehen können.

Gesamtcharakter
Farblich variierendes, deutlich poriges und aromatisches Holz, teils mit Mahagonicharakter.
Abweichungen
Vereinzelt mit „Blutadern", die auf Querschnitten als rotbraune Bögen und auf Längsschnitten als dunkle Fladern oder feine Streifen auftreten.
Handelsformen

Rundholz von 0,6 bis über 1 m Durchmesser und ab 4 m Länge aufwärts. Schnittholz in allen gängigen Abmessungen einschließlich Fensterkanteln und Sonderlängen für Bootsbau. Furniere vorwiegend geschält (für Zigarrenkisten, Bootsbausperrholz).

Gewicht
- frisch

ca. 680 kg/cm³

- darrtrocken
ca. 0,43 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken)
ca. 37 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken)
ca. 70 N/mm²
(Durchschnittswerte für Cedrela odorata aus dem Flachland.)
Eigenschaften
Die hellen, meistens aus dem Flachland stammenden Qualitäten des Cedro ergeben überwiegend mäßig leichte Hölzer mit Festigkeitseigenschaften, die denen des heimischen Kiefernholzes ähneln. Dagegen ist das dunkle Cedro, meist von höheren Standorten oder südlich des Äquators stammend, ein schon mäßig schweres Holz, das dem Amerikanischen Mahagoni mehr entspricht. Die Bearbeitung des frischen wie auch des trockenen Holzes ist maschinell und handwerklich mit allen Werkzeugen schnell und werkzeugschonend durchführbar. Bei den leichten Qualitäten sind zur Erzielung glatter Flächen und Kanten scharfe und schlank geschliffene Werkzeugschneiden erforderlich, und zur Vermeidung von Druckstellen ist auf spänefreie Gleit- und Arbeitsflächen zu achten. Insgesamt ist die Bearbeitung mit der des Khaya und des Kiefernholzes vergleichbar. Cedro ist messer- und schälbar, auch ohne Dämpfung. Verleimungen halten gut. Die natürliche wie auch die technische Trocknung verlaufen schnell bei nur geringer Neigung zur Rißbildung und zum Verziehen. Das günstige Schwindungsverhalten des Cedro ergibt ein gut stehendes Holz, vergleichbar mit Amerikanischem Mahagoni. Die natürliche Widerstandsfähigkeit des Kernholzes gegen Pilz- und Insektenbefall ist gut (Resistenzklasse 2 nach EN 350-2). Als nachteilig ist nur die Neigung zur Bildung harzartiger Ausscheidungen (vgl.: „Farbe und Struktur des Holzes") zu nennen. Hierdurch kann es zum Verkleben von Furnieren, zu Schwierigkeiten bei der maschinellen Verarbeitung und zur Beeinträchtigung der Oberflächenbehandlung kommen. Nach der bisherigen Kenntnis hat sich beim Schnittholz eine möglichst lange Lagerung nach der künstlichen Trocknung als die beste Methode zur Vermeidung eines späteren Harzaustrittes erwiesen. Bisher konnte noch keine sichere Abhängigkeit zwischen Harzvorkommen, Provenienz und Holzfarbe erkannt werden.
Oberflächenbehandlung

Cedro kann, harzfrei und getrocknet, mit allen im Innen- und Außenbau bekannten Mitteln und Techniken behandelt werden. Zur Erhaltung der meist mahagoniartigen Naturfärbung sind transparente oder klare Überzugsmittel zu empfehlen. Lacke sind jedoch nur dann zu empfehlen, wenn das Holz keiner direkten Bewitterung und Besonnung ausgesetzt wird. Aufgrund der groben Porung sind für bestimmte Verfahren porenfüllende Grundierungen einzusetzen, andererseits ist es möglich, durch „Kalken", wie bei Eiche und Teak, effektvolle Fladerstrukturen zu erzielen. Harzflecken sind mit Äthanol abwaschbar. Die natürliche Widerstandsfähigkeit des Kernholzes gegen Pilzbefall macht einen zusätzlichen chemischen Schutz im Außenbau (oberirdisch) nicht erforderlich.

Verwendungsbereiche

Aufgrund der leichten Verarbeitung, der hohen Widerstandsfähigkeit gegen Pilz-und Insektenbefall, wie auch des guten Stehvermögens ist Cedro ein vielseitig einsetzbares Holz. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß vor allem für belastete und beanspruchte Teile nur die harten Qualitäten, die meist auch die dunkleren sind, verwendet werden.
Als Vollholz für Decks und Außenhaut von Sportbooten, für Profilbretter, Leisten, Bekleidungen, Rahmen und Füllungen von Vertäfelungen sowie als Holz für den Modellbau. Jüngste Erfahrungen ergaben für die harten Qualitäten eine gute Eignung als Fensterholz. - Als Furnier für Möbel und Sperrholz sowie für Zigarrenkisten und Zigarrenhülsen/-wickler (soweit harzfrei).
Von einer Verwendung des unbehandelten Cedro für Besteckkästen oder Uhrengehäuse ist abzusehen, da es auf dem Metall zu Verfärbungen und klebrigen Niederschlägen kommen kann.

Austauschhölzer

für Cedro: Bosse (= Guarea spp.), Khaya Mahagoni (= Khaya spp.) sowie Tiama (= Entandrophragma angolense) und Amerikanisches Mahagoni leichter Qualität (= Swietenia macro-phylla) sowie für Suren (= Toona spp.), vgl. „Anmerkungen".

Anmerkungen

Im tropischen Asien und in Australien sind mehrere Arten der dem Cedro nahe verwandten Gattung Toona verbreitet, die früher auch zur Gattung Cedrela gezählt wurde. Diese meist als Kalantas, Red Cedar, Suren oder Toon bezeichneten Hölzer entsprechen im Aussehen und in den Eigenschaften dem amerikanischen Cedro.

Literatur

Bena, P.: Essences Forestieres de Gu-yane. Bur. Agric. et For. Guyanais; Paris 1960.
Dahms, K.-G.: Forst- und Holzwirtschaft in Mittel- und Südamerika. Holzzentralblattverlag GmbH; Stuttgart 1956.
Farmer, R. H.: Handbook of Hardwoods. 2. Aufl. B.R.E. Princes Risborough/GB 1972. Gottwald, H.: Handelshölzer. Ferdinand Holzmann-Verlag; Hamburg 1956.
Mainieri, C, J. H. Pereira: Madeiras do Brasil. INP; Rio de Janeiro 1960.
Vink. A. T: Surinam Timbers. Surinam For. Serv.; Paramaribo 1965.