Amerikanisches Mahagoni

Swietenia macrophylla, Meliaceae

Als Amerikanisches Mahagoni werden die Hölzer der im tropischen Mittel- und Südamerika heimischen Gattung Swietenia bezeichnet: Swietenia mahagoni - Aufgrund der starken Nutzung wird das Holz dieser zuerst exportierten und ausschließlich auf den Karibischen Inseln natürlich vorkommenden Art nur noch logal genutzt; es wurde nach der Herkunft als Kuba-, San Domingo-, Haiti- oder Westindisches Mahagoni bezeichnet. - Nur vereinzelt werden aus alten Anpflanzungen in Südasien stammende Hölzer (geschnitten) angeboten. Swietenia humilis - Das Holz dieser von der Westküste Mittelamerikas stammenden und heute geschützten Art gleicht der vorher genannten, es wurde aber wegen des geringen Vorkommens nicht exportiert. Swietenia macrophylla - Heute wird aus der Gattung Swietenia nur das Holz dieser Art importiert. Es ist im allgemeinen etwas heller und leichter als die Hölzer der vorher erwähnten Arten, es besitzt aber größere Dimensionen und ein über weite Gebiete des tropischen Amerika reichendes Vorkommen (vgl.: Natürliche Verbreitung).

Botanische Bezeichnungen
Swietenia macrophylla (= S. candollei, = S. krukovii, = S. tessmannii); Familie der Meliaceen.
Natürliche Verbreitung

Für Swietenia macrophylla - Mittelamerika (alle Länder der Ostküste); Südamerika (Bolivien, Brasilien, Ekuador, Kolumbien, Peru, Venezuela).

Weitere Handelsnamen
Swietenia macrophylla - Aguano, Caoba, Echtes-, Honduras-, Nicaragua-, Tabasco-Mahagoni, Mara, Mog(a)no, Orura
Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1
MAE
Beschreibung
Stammform
Geradschäftig und überwiegend zylindrisch; Durchmesser 0,6 bis 1,3 m, vereinzelt auch bis 2 m; astfreie Schäfte bis 25 m Länge; am Stammfuß oft hohlkehlig.
Farbe und Struktur des Holzes

Splint bei mittleren Stammstärken um 5 cm breit, hellgrau bis gelblich grau. Kernholz deutlich abgesetzt, hell- bis rotbraun und am Licht stark nachdunkelnd, bei abweichendem Faserverlauf mit starkem Goldglanz. - Poren mittelgroß bis grob, häufig mit dunklen, teils auch mit weißen, nichtmineralischen Kernstoffen angefüllt; letztere häufiger bei südamerikanischen als bei mittelamerikanischen Herkünften. - Holzstrahlen fein, als Spiegel oder durch eine meist stockwerkartige Anordnung auf tangentialen Längsschnitten noch gut erkennbar. - Speicherzellen auf Querschnitten als weißes und sehr schmales Band, die meist um 3 bis 5 mm breiten Zuwachszonen begrenzend und auf Längsschnitten als feine Flader das Holzbild belebend. - Faserverlauf überwiegend mit Wechseldrehwuchs.

Gesamtcharakter
Mäßig dichtes Holz von unterschiedlicher Braun- bis Rotfärbung, das besonders dem Khaya, dem Tiama und Sipo ähneln kann.
Abweichungen
Großflächige und regelmäßige Faserabweichungen, die bei entsprechender Schnittrichtung auffällige, für Deckfurniere begehrte Strukturbilder ergeben, wie z. B. Riegel Streifer, Drape oder Pommele mit zahlreichen Zwischenformen sowie auch Pyramiden. - Extrem starke Kernstoffablagerungen in den Poren, die das Holz dunkel - oder weiß - "körnig" erscheinen lassen; hierdurch werden jedoch die Verarbeitungs- oder Festigkeitseigenschaften nicht beeinträchtigt. - Auf Wachstumsstörungen zurückzuführende "Blutringe", die auf Längsschnitten dunkelrotbraune Streifen bzw. Fladern verursachen.
Handelsformen
Rundholz in Durchmessern von 0,6 bis 1,2 m und in Längen von 4 bis 8 m. Schnittholz bis 10 cm Stärke, ab 15 cm Breite und in Längen ab 1,8 m aufwärts, meist um 2,5 m; vorwiegend in Standardabmessungen sowie auch in Kantelabmessungen.
Furniere gemessert, schlicht oder mit dekorativen Strukturen.
Gewicht
- ungetrocknet (Rundholz)

ca. 750 kg/m³

- darrtrocken
ca. 0,52 g/cm3
Druckfestigkeit (lufttrocken)
ca. 50 N/mm2
Biegefestigkeit (lufttrocken)
ca. 90N/mm2
(Durchschnittswerte für südamerikanische Herkünfte).
Eigenschaften
Die Hölzer des Amerikanischen Mahagoni liegen an der Grenze des mittelschweren bis mäßig leichten Bereiches mit teils deutlichen, vom Standort abhängigen Schwankungen; insgesamt ist das südamerikanische Holz etwas schwerer als das mittelamerikanische. - Hervorzuheben sind neben dem Aussehen die besonders guten technischen Eigenschaften, die einen optimalen Einsatz in fast allen Holz-Verwendungsbereichen ermöglichen. Eine leichte sowie die Werkzeuge schonende Bearbeitung ergibt beim Sägen, Hobeln, Fräsen, Bohren, Drechseln und Schnitzen glatte und kantenfeste Flächen. Verschraubungen, Nagelungen und Verleimungen sind von guter Haltbarkeit. Die Herstellung von Furnieren ist nach jeder Methode gut durchführbar. - Die Freiluft- sowie technische Trocknung verläuft schnell und im allgemeinen ohne Risse und Verformungen. Neben den guten Verarbeitungseigenschaften ist das durch eine besonders niedrige und gleichmäßige Schwindung sich ergebende sehr gute Stehvermögen hervorzuheben. Hierdurch zählt Amerikanisches Mahagoni, auch im technischen, wie im dekorativen Bereich, zu den besten Hölzern des Weltholzhandels.
Amerikanisches Mahagoni ist im hohen Maße widerstandsfähig gegen Pilz- und Insektenbefall. Der gelegentlich vorkommende Wurmbefall erfolgt in den Erzeugerländern aufgrund zu langer Waldlagerung des frischen Holzes bei fehlender Schutzbehandlung.
Oberflächenbehandlung

Amerikanisches Mahagoni kann ohne Schwierigkeiten - eine entsprechende Trocknung vorausgesetzt- mit allen im Außenbau und für die Innenausstattung bekannten Präparaten und Techniken behandelt werden. Zur Erhaltung der ansprechenden Naturfärbung sind transparente, klare, seidenmatte bis hochglänzende Mittel und im Außenbau Lasuren zu empfehlen. Da Farbe und Glanz des Holzes erst nach einer Oberflächenbehandlung voll zur Wirkung kommen, ist von einer „rohen' Verwendung, die außerdem bei Bewitterung zu einer Vergrauung führt, abzusehen.

Verwendungsbereiche

Vollholz: Aufgrund der ausgezeichneten Verarbeitungseigenschaften, der Witterungsfestigkeit und des sehr guten Stehvermögens ist Amerikanisches Mahagoni mit größtem Nutzen als Massivholz einsetzbar, besonders dort, wo zahlreiche Arbeitsgänge für die Ausformung erforderlich sind und auch bei wechselnden Witterungseinflüssen eine gute Maßhaltigkeit verlangt wird: Für Rahmenkonstruktionen aller Größen und verschiedener Zwecke, vor allem für Fenster, Türen, Tore sowie Profilbretter, Bekleidungen, Sitzmöbel, Tische, Kästen für Präzisionsgeräte und Luxusverpackungen; im Schiff-, Yachtund Sportbootsbau für anspruchsvolle Innenausstattungen, Aufbauten sowie für Bootskörper.
Furniere: Die Vollholzverwendung kann durch die Kombination mit in Mahagoni furnierten Platten so erweitert werden, daß auch große und flächige Ausbauten sowie hochwertige Möbel, ohne konstruktive Einschränkungen, aus Amerikanischem Mahagoni herstellbar sind.

Austauschhölzer
Alle Rothölzer mit entsprechendem Aussehen und technischen Eigenschaften, besonders aus der gleichen Familie (Meliaceae), wie Khaya, Tiama und Sapelli für Furniere sowie Sipo für die Vollholzverwendung.

Anmerkungen
Das gelegentlich auch als „Mahagoni" bezeichnete „Lauan' der Philippinen ist kein Mahagoni-Holz (Merkblatt 5).

Literatur
Anonymus: A Handbook of Hardwoods. B.R.E., Princes Risborough/GB, London 1972.
Dahms, K.-G.: Forst- und Holzwirtschaft in Mittel-und Südamerika. Holz-Zentralblatt Verlags GmbH, Stuttgart 1956.
Gottwald, H.: Handelshölzer. FerdinandHolzmann-Verlag, Hamburg 1958.
Lamb, G. N.: The Mahagoni Bock. Mahagoni Assoc. Chicago 1951