Bubinga (Kevazingo)

Die strukturell sich sehr ähnlichen Arten der Gattung Guibourtia bilden in Westafrika zwei meist streifige, aber durch ihre Färbung sich deutlich unterscheidende Gruppen: die braunen bis olivbraunen Hölzer Ovengkol und Mutenye und die hell- bis dunkelroten Hölzer, die meist der Gruppe Bubinga zugehörig sind.

Natürliche Verbreitung und botanische Bezeichnungen

1-2) Äquatorialguinea, Cabinda, Gabun, Kamerun, VR Kongo, Nigeria, Zaire
3) Äquatorialguinea, Gabun, Kamerun

1) Guibourtia demeusei (= Copaifera demeusei)
2) Guibourtia pellegriniana (= Copaifera pellegriniana)
3) Guibourtia tessmannii (= Copaifera tessmannii), Familie der Leguminosen (Caesalpiniaceae).

Weitere Handelsnamen

Ebana, Essingang, Waka (s. Anmerkungen).

Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1
BUB
Beschreibung
Stammform

Überwiegend geradschäftig, rund und zentrisch, mit Brettwurzeln bis 2,5 m Höhe; astfreie Längen bis 20 m und Durchmesser bis 1,5 m, vereinzelt auch darüber, an der Basis oft spannrückig.

Farbe und Struktur des Holzes

Splint weiß bis blaßgelblich, 4 bis 7 cm breit. Kernholz deutlich abgesetzt, hellrot bis weinrot und häufig durch 1 bis 5 mm breite, dunkelrotbraune oder violette Zonen unterbrochen, die auf dem Querschnitt mehr oder minder ringförmig verlaufen und auf den Längsschnitten zu einem leicht welligen Flader- bzw. Streifenbild führen.
Poren mittelgroß bis grob, zerstreut, von geringer Zahl und das Holzbild nur wenig beeinflussend. Holzstrahlen fein und auf glatten Flächen als kleine, bis 1 mm hohe Spiegel noch erkennbar.
Speicherzellen auf Querschnitten als sehr feine und helle, die Zuwachszonen begrenzende Linien und als kleine, die Poren umfassende Felder sichtbar. Faserverlauf meist mit Wechseldrehwuchs oder auch mit unregelmäßiger Riegelung.

Gesamtcharakter
Rötliche und meist fein violettstreifige, harte Hölzer, die verschiedenen Palisander- und Padoukarten ähneln können; gelegentlich mit Mylo und Gummiadern.
Abweichungen
Vereinzelt mit starken Faserabweichungen, die durch eine fein genarbte Oberfläche verursacht werden und dem Holz ein maserähnliches Bild geben.
Handelsformen

Rundholz: ab 4 m aufwärts und 70 bis 160 cm Durchmesser; (gelegentlich auch splintfrei beschlagen).
Schnittholz: Blockware und besäumt.
Furniere: auf "Blume" und "Quartier" gemessert.
Rohzuschnitte: Kantein verschiedener Abmessungen, Parkett-Rohfriese, Furnierblöcke („flitches").

Gewicht
- frisch *)

ca. 1050 kg/m³

- darrtrocken *)
ca. 0,88 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken) *)
ca. 73 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken) *)
ca. 145 kp/mm²
*) Mittelwerte die häufig um 10% abweichen können.
Eigenschaften

Schwere Hölzer mit guten Festigkeitseigenschaften und großen Dimensionen. Sie sind trotz der hohen Härte im feuchten sowie im trockenen Zustand mit stellitisierten Werkzeugen bei erhöhtem Kraftaufwand sauber bearbeitbar; beim Fräsen, Drechseln und Schnitzen entstehen auffällig glatte und matt glänzende Flächen. Für Nägel und Schrauben ist vorzubohren; Bubinga ist gut leimbar und nach gründlichem Dämpfen zum Messern gut geeignet. Für die Trocknung wird eine vorhergehende Freilufttrocknung auf etwa 18% empfohlen, die trotz der hohen Dichte relativ schnell und ohne Schäden verläuft. Die nachfolgende technische Trocknung ist, um ein Verziehen zu vermeiden, langsam zu führen.
Das Stehvermögen sorgfältig getrockneter Hölzer ist meist gut, da Bubinga nur sehr langsam Feuchte abgibt oder aufnimmt und kurze Schwankungen der Luftfeuchte nicht zur Auswirkung kommen.
Die Kernhölzer von Bubinga sind sehr widerstandsfähig gegen Pilz- und Insektenbefall (Resistenzklasse 2 nach EN 350-2). Feuchtes Kernholz vergraut im Kontakt mit Eisen (Reaktionsverfärbung). Der säuerliche Geruch des frischen Holzes verschwindet bei der Trocknung.

Oberflächenbehandlung

Bubinga ist für die Innenverwendung nach sorgfältigem Schliff mit allen Mitteln gut zu behandeln, wobei sehr ansprechende, matt- bis hochglänzende Flächen entstehen; nur bei Polyester und noch geringer bei Öl kann es zu Verzögerungen bei der Filmtrocknung kommen. - Bei der Verwendung im Außenbau sind für die bewitterten Flächen Lasuren anzuwenden. Bei der Behandlung ist zu beachten, daß starke Belichtung zum Verblassen des Farbbildes führen kann und darum "anfeuernde" Mittel bevorzugt werden.

Verwendungsbereiche

Bubinga kann aufgrund des schönen Holzbildes, der guten technischen Eigenschaften und der großen Dimensionen für sehr unterschiedliche Bereiche erfolgreich eingesetzt werden.

Vollholz: für schwere Konstruktionen, Sitzmöbel, Kleinmöbel, Parkett, Treppen, Zierkästen, Bürstenrücken, Griffe, Holzblasinstrumente, Schnitzereien und Drechslerwaren, wie Lampen, Leuchter, Schalen und Knöpfe.

Furnier: für dekorative Anwendungen bei Möbeln, Vertäfelungen, Schaufensterausbau, Vitrinen, Gehäuse, Armaturenbretter und Fahrzeugausstattungen, Die Vielfalt der Anwendungen zeigt, daß es - außer in den Bereichen, wo nur helle oder leichte Hölzer verwendbar sind - nahezu unbeschränkt einsetzbar ist.

Austauschhölzer

Als Vollholz und Furnier für Burma-Padouk (Pterocarpusmacrocarpus), Pau rosa (Swartzia fistuloides), rotfarbiges Palisander/Jacarandá (Dalbergia spp.) und als Vollholz für Mopane (Colophospermum mopane), Mukusi (Baikiaea spp.) und Mushibi (Guibourtia coleosperma).

Anmerkungen

Bubinga-Hölzer werden auch als Afrikanisches Rosenholz bezeichnet; obwohl eine Ähnlichkeit zum Bahia Rosenholz (Dalbergia decipularis) besteht, ist von der Bezeichnung „Rosenholz" abzusehen, da es sich um einen ungeregelt verwendeten und damit oft irreführenden Phantasienamen handelt (vgl. mit Palisander/Jacarandá). Weitere Nutzhölzer der Gattung Guibourtia wie „Red chacate" (G. schliebenii) und „Black chacate" (G. conjugata) werden gelegentlich aus dem südöstlichen Afrika importiert und überwiegend im Musikinstrumentenbau verarbeitet.

Literatur

Anonymus: Bubinga, in Bois et Foret des Tropiques. Nogent-sur-Marne/ Frankreich 173/1977.
Anonymus: Nomenclature Generale des Bois Tropicaux. A.T.I.B.T. Nogent-sur-Marne 1978.
Dahms, K.-G.: Afrikanische Exporthölzer, 2.Aufl., DRW-Verlag, Stuttgart,
1978.
Dietrichs, H. H.: Chem. technologische Merkblätter. Konradin-Verlag, Stuttgart 1978.
Gottwafd, H.: Handelshölzer. Ferdinand Holzmann-Verlag, Hamburg 1958.