Yellow Cedar

Die aus den Ursprungsländern übernommenen englischen Bezeichnungen „-Cedar" und ,,-Cypress" sind mißverständlich, da mit ihnen grundsätzlich Zedern- (Gattung Cedrus) und Zypressenhölzer (Gattung Cupressus) bezeichnet werden, zu denen Yellow Cedar nicht gehört. Wegen der inzwischen weltweiten Verbreitung werden diese Bezeichnungen jedoch beibehalten.

Natürliche Verbreitung und botanische Bezeichnungen

Westküste Nordamerika (Alaska, Brit. Kolumbien, Oregon, Washington). Chamaecyparis nootkatensis; Familie der Cupressaceen.

Weitere Handelsnamen

Alaska Cedar, Alaska Zeder, Pacific Coast Yellow Cedar, White Cedar, Yellow Cypress.

Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1

keines.

Beschreibung
Stammform
Geradschäftig und rund, an der Basis meist stärker verdickt und abholzig. Durchmesser bis 1,2 m, meist um 0,7 m; astfreie Schäfte bis 18 m lang, vereinzelt auch darüber.
Farbe und Struktur des Holzes

Splint sehr schmal, 1 bis 3 cm breit und gelblich weiß. Kernholz gelblich, gehobelt seidig glänzend und nur schwer vom Splint zu unterscheiden; trockenes Holz bei starker Belichtung blaß bräunlich nachdunkelnd. -Poren nicht vorhanden. Holzstrahlen nur auf radialen Spaltflächen als kleine Spiegel noch erkennbar. Zuwachszonen, durch ein nur wenig dunkleres und sehr schmales Spätholz begrenzt, ergeben eine wesentlich schwächer ausgeprägte Jahresringstruktur als bei Fichtenhölzern. Hierdurch und aufgrund der bei dieser Art besonders häufigen Feinjährigkeit entsteht ein in allen Schnittrichtungen strukturarmes und auffällig schlichtes Holzbild. Yellow Cedar besitzt keine Harzkanäle, dennoch kann in den Speicherzellen Harz gebildet werden, das an kleinen Flecken erkennbar ist (vgl. „Anmerkungen").

Gesamtcharakter
Hellfarbiges und auffällig gleichmäßig strukturiertes, „glattes" Nadelholz mit nur schwach erkennbaren Jahresringen, die häufig weniger als 1 mm breit sind.
Abweichungen
Vereinzelt mit gelblich grauen bis blaß rosafarbenen unregelmäßigen Streifen.
Handelsformen

Yellow Cedar wird nicht regelmäßig exportiert; die bisher geringe Produktion übernahm meist der lokale oder der japanische Markt. Aufgrund der besonderen
Eigenschaften und der Astreinheit besteht bei einer erweiterten forstlichen Produktion auch für Europa die Möglichkeit einer regelmäßigen Einfuhr.

Daten
Gewicht
- frisch (Schnittholz)

ca. 630 kg/cm³

ca. 630 kg/cm³
ca. 0,46 g/cm³
Profilbretter, 12,5 mm (lufttrocken)
ca. 6 kg/m²
Druckfestigkeit (lufttrocken)
ca. 47 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken)
ca. 81 N/mm²
Eigenschaften
Mäßig leichtes und oft besonders feinjähriges Nadelholz mit nur geringen Härteunterschieden zwischen Früh- und Spätholz. Die Festigkeitseigenschaften entsprechen weitgehend denen von Hemlock und liegen bis zu 50% über denen von Western Red Cedar (vgl. Merkblätter 9 und 12). Yellow Cedar ist in jedem Zustand mit allen Werkzeugen bei nur geringem Kraftaufwand leicht und sauber bearbeitbar. Aufgrund der sehr gleichmäßigen Struktur können besonders glatte Flächen, scharfe Kanten und Profile erzeugt werden. Nasser Mörtel sowie Eisenmetalle und Kupfer führen im feuchten, ungeschützten Holz zu Reaktionsflecken; bei einer Außenverwendung oder in Feuchträumen sind deshalb verzinkte Nägel und Beschläge zu verwenden. Das Kernholz der Yellow Cedar gehört zu den gegen Pilzbefall besonders widerstandsfähigen Hölzern (Resistenzklasse 2-3 nach EN 350-2). Hervorzuheben sind weiterhin die schwere Entflammbarkeit sowie eine überdurchschnittlich hohe Resistenz gegen Säure. Yellow Cedar ergibt mit synthetischen Leimen feste Verbindungen. Frische Hölzer haben einen scharfen zedernartigen Geruch, der sich nach der Trocknung verliert.
Die natürliche und die technische Trocknung verlaufen bis 40 mm Stärke, ähnlich wie bei Western Red Cedar, ohne Schwierigkeiten. Größere Stärken neigen bei zu schneller Trocknung zur Bildung von Oberflächenrissen. Bei allen Trocknungsverfahren ist auf die Empfindlichkeit hellfarbiger Hölzer für Verfärbungen zu achten.
Oberflächenbehandlung

1. Außenverwendung: Für ungeschützte Außenflächen sind nach dem derzeitigen Stand Lasuren vorteilhaft einzusetzen, sie sind einfach zu streichen und leicht zu pflegen. Für sonnengeschützte Flächen können auch ölfreie Lacke verwendet werden. Aufgrund der hohen natürlichen Widerstandsfähigkeit ist kein spezieller chemischer Holzschutz erforderlich, jedoch ist zu beachten, daß ungestrichene Hölzer schnell ihre frische und helle Naturfärbung in ein nicht ansprechendes Graubraun verändern.
2. Innenverwendung: Für diesen Bereich können färbende, matte und glänzende Lacke und Mattierungen eingesetzt werden. Aufgrund der sehr homogenen Struktur bestehen gute Voraussetzungen für die Anwendung von Seidenglanzpräparaten und Hochglanzpolituren, dagegen keine für eine rustikale Oberflächengestaltung.

Verwendungsbereiche

Yellow Cedar ist aufgrund seiner hohen natürlichen Pilzresistenz, des guten Stehvermögens und der leichten Bearbeitbar-keit sowie verschiedener spezieller Eigenschaften (vgl.: „Eigenschaften") ein technisch hochwertiges und vielseitig einsetzbares Holz, das jedoch wegen des geringen Aufkommens und hohen Preises kein „Alltagsholz" werden wird. Im Bereich der Außenverwendung als Profilbrett zur Gestaltung von Flächen mit besonders gleichmäßiger und heller Färbung: als Zierschalung, Unterschlag, Abhängung, Windfeder und für Garagentore (Verbretterungen); für konstruktive Aufgaben als Rahmenholz für Gewächshäuser, Fenster, Türen, Tore und Holzhäuser sowie für Schindeln, Gartenmöbel und Bänke. Außerdem für den Bau von Sportbooten, Silos und Kühltürmen sowie für Fußböden in Sporthallen und Rennbahnen. Im Innenausbau für Bekleidungen, Futter, Leisten und Handläufe sowie für Bilderrahmen, Innenflächen von Wäscheschränken und Truhen. - Aufgrund der besonderen Widerstandsfähigkeit gegen Säure: für Separatorenblätter in Batterien sowie für Bottiche der chemischen Industrie und wegen des gleichmäßigen Aufbaues auch als Resonanzholz für Musikinstrumente.

Austauschhölzer

Yellow Cedar für Kiefer, Oregon Pine, Redwood und Western Red Cedar - soweit die Ausbildung der Jahresringstruktur ohne Bedeutung ist -außerdem für Hölzer anderer Arten der gleichen Gattung.

Anmerkungen

Bisher wurde Yellow Cedar überwiegend nach Japan exportiert, um die dort einheimischen, aber nur noch beschränkt erhältlichen Holzarten Hinoki (= Chamaecypahs obtusä) und das Sawa-ra (= Chamaecyparis pisifera) zu ersetzen, die zu den am höchsten bewerteten japanischen Hölzern zählen. - Yellow Cedar ist leicht mit dem nahe verwandten Holz der aus dem westlichen Nordamerika stammenden Chamaecypahs lawsoniana (= Port Orford Cedar) zu verwechseln, obwohl diese Art ihren scharfen zederartigen Geruch auch im trockenen Zustand behält.

Literatur

Anonymus:A Handbook of Softwoods. Dep. Scientific and Agric. London 1956. Harris, A.: Alaska Cedar - American woods. US Dep. of Agric. Washington 1972.
Kennedy, E.: Strength and related properties of woods grown in Canada. Dep. For. No. 104. Ottawa 1965.